Umgangssprachlich stehen die Honigbienen für den Begriff Bienen. Sie ist die bekannteste Art. Weltweit gibt es rund 20.000 unterschiedliche Arten. Davon leben etwa 500 in Deutschland. Die meisten werden unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst. Die Mehrzahl der Bienen sind allein lebende Insekten. Insektenstaaten wie bei der Honigbiene sind sehr selten.
Bienen und Pflanzen leben in Gemeinschaft. Die Pflanze wird von der Biene bestäubt, der Nektar dient dem Überleben. Laut einer Statistik werden 80 % aller einheimischen Blüten von der Honigbiene bestäubt. Den Rest erledigen die Hummeln, Wespen und Schmetterlinge. Diese sind aber auf eine einzelne Art spezialisiert. Zur Zeit gibt es in Deutschland 80.000 Imker mit eine Million Bienenvölker. Diese produzieren etwa 25.000 Tonnen Honig.
Seit einigen Jahren wird im Winter ein massenhaftes Sterben der Bienenvölker beobachtet. In Deutschland lässt sich das Bienensterben auf die Varromilbe zurückführen. Dieser Schädling befällt vor allem die Brut. Dabei dringt der Parasit in die Brutzelle ein, in der er seine Eier legt und Larven zieht. Die Biene kann sich gegen den Befall kaum wehren, denn schon die Larven der Milbe saugen das Blut der Bienenlarve. Die befallene ausgewachsene Biene stirbt dabei frühzeitig. Dabei sind die Milben nicht an eine Biene gebunden, sondern können sich durch sie im gesamten Stock oder auf andere Bienenvölker verbreiten. Verschiedene Bekämpfungsversuche können den Schaden der Milbe begrenzen, aber nicht komplett beseitigen.
Weitere Gründe werden im Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesehen, zusätzlich die Übertragung infektiöser Krankheiten und der negative Einfluss manipulierter Pflanzen.
Neue Gesetzesregelung Ende April 2013 setzte die EU-Kommission ein Teilverbot für drei Pestizide in Kraft. Diese Pestizide stehen in Verdacht, das Bienensterben zu verursachen. Die Regelung tritt ab 1.Dezember 2013 in Kraft. Kritiker warnen vor den tödlichen Vergiftungen, die dazu führen, dass Bienen ihren Orientierungssinn verlieren und nicht mehr in die Bienenstöcke zurückfinden. Die Hersteller, u.a. die Firma Bayer betont die Unschädlichkeit der Stoffe. Ihrer Ansicht nach sind Umwelteinflüsse und Krankheiten wie Milben die Hauptgründe für Bienensterben.
In der Stadt bieten u.a. Parkanlagen, bepflanzte Balkone und Hausgärten unzählige Nektarquellen für die Bienen. Da Bienen die Wärme lieben, sind sie in Städten sogar früher unterwegs als ihre Landkollegen. Der Umgang mit Pestiziden ist in der Stadt auch bei weitem nicht so stark wie auf dem Land, wodurch das Leben in der Stadt für die Bienen auch gesünder ist. Seit Jahren wird das „urban beekeeping“ in Großstädten immer beliebter; denn es ist ein Hobby, das einige Vorteile mit sich bringt – vor allem für das (Über-)Leben der Bienen.